Das Saar-Lor-Lux Umweltzentrum und die IZES gGmbH unterstützen die Gemeinde Tholey und den Landkreis St. Wendel im Projekt KAN-T (Schaffung eines KlimaAnpassungNetzwerks in der Gemeinde Tholey) aktiv dabei, mögliche Folgen und potenzielle Gefahren des Klimawandels zu identifizieren. Hierauf aufbauend werden zusammen mit dem regionalen Handwerk vorbeugende Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel ausgearbeitet und umgesetzt. Kern des Projekts ist die Schaffung eines Klimaanpassungsnetzwerks.
Starkregen, Stürme und Hitzewellen sind nur einige Beispiele der Wetterextreme, die in Zukunft aufgrund des Klimawandels häufiger und intensiver auftreten werden. Herausforderungen, die sich für die Gemeinde Tholey aus dem Klimawandel ergeben, werden im Projekt KAN-T (Laufzeit 01.01.2019 – 31.12.2021) herausgearbeitet. Die Ergebnisse sollen auch im Landkreis St. Wendel und darüber hinaus genutzt werden. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie gefördert.
Zu Beginn von KAN-T wird analysiert, welche Gebiete, Straßenzüge und Gebäude in der Gemeinde Tholey am stärksten von potenziellen Extremwettereignissen betroffen sind. Auf dieser Grundlage sollen zusammen mit dem Handwerk Maßnahmen entwickelt werden, die dazu beitragen, größere Schadensereignisse zu vermeiden. Hierbei spielt die bauliche Umsetzung eine zentrale Rolle. Neben den Handlungsfeldern „Wasser“ und „kommunale Planung“ nimmt daher das Handlungsfeld „Bauwesen“ einen zentralen Bereich ein, welcher vorrangig vom Saar-Lor-Lux Umweltzentrum bearbeitet wird. Auch andere Sektoren wie die Land- und Forstwirtschaft und der Tourismus werden mitbetrachtet.
Zum Schutz vor zukünftig vermehrt auftretenden Extremwettereignissen ist das Handwerk von essentieller Bedeutung. Sturmsichere Dächer errichten, effiziente Lüftungssysteme einbauen, sommerlichen Wärmeschutz an Gebäuden anbringen oder durch sichere Rückschlagventile einen Schutz vor Überschwemmungen herzustellen, sind nur einige Beispiele für die zukünftig an Relevanz gewinnenden Aufgaben des Handwerks.
„Die Zusammenarbeit mit den saarländischen Innungen und lokalen Handwerksbetrieben ist für KAN-T ein essentieller Baustein. Ziel ist es, die bereits bestehenden Erfahrungen und Kompetenzen des Handwerks in das Projekt einfließen zu lassen, um praxisnahe und konkret umsetzbare Maßnahmen in die Klimawandelanpassungsstrategie der Gemeinde Tholey miteinzubeziehen.“, so der Geschäftsführer des Saar-Lor-Lux Umweltzentrums Hans-Ulrich Thalhofer.
Neben der baulichen Maßnahmenumsetzung sollen im Rahmen des Projektes außerdem Weiterbildungsmodule erarbeitet werden, die dem Handwerk die Erkenntnisse aus KAN-T in komprimierter Form zur Verfügung stellen. Somit soll ermöglicht werden, dass Betriebe über die Auswirkungen des Klimawandels in der Region informiert sind und Kunden individuelle Empfehlungen für bauliche Anpassungsmaßnahmen geben und diese umsetzen können. Grundlage hierfür bilden z.B. im Projekt erarbeitete Starkregengefahrenkarten, die in sehr hoher Auflösung zeigen, für welche Gebäude und Straßenzüge ein hohes Risiko für Überschwemmungen besteht.
Das Klimaanpassungsnetzwerk Tholey, welches als Kernelement des Projektes fungiert, soll während der Projektlaufzeit und darüber hinaus die Aktivitäten von KAN-T, wie z.B. die Erarbeitung und Umsetzung von Maßnahmen, unterstützen. Handwerksbetriebe aus der Region sind ausdrücklich dazu eingeladen, sich bei Interesse an einer Beteiligung am Projekt zu melden. Ansprechpartner beim Saar-Lor-Lux Umweltzentrum ist Herr Simon Spath (E-Mail: s.spath@hwk-saarland.de, Tel.: 0681 – 5809210).