Saar-Lor-Lux Umweltzentrum GmbH

Umweltpakt Emas

„Hände hoch fürs Handwerk“ unterstützt Schulen beim Bau von CO2-Warnmeldern

Von links nach rechts: Reihe von oben: Uwe Luther, Dezernent Bildung Infrastruktur und Sicherheit – St. Wendel; Klaus Bouillon, Minister für Inneres, Bauen und Sport; Prof. Dr. Klaus-Uwe Gollmer, Umwelt-Campus Birkenfeld; Hans Ulrich Thalhofer – Saar-Lor-Lux Umweltzentrum Reihe von oben: Udo Recktenwald, Landrat St. Wendel; Monika Greschuchna, Schulleiterin Gemeinschaftsschule Türkismühle; Nils Grützner, Landesinstitut für Pädagogik und Medien

CORONA: Schüler und Handwerksbetriebe im Landkreis St. Wendel fertigen gemeinsam CO2-Warnampeln zur COVID-19 Prävention an. Die Geräte helfen beim bedarfsorientierten Lüften.

Die Corona Pandemie führt im Alltag zu zahlreichen Herausforderungen. Ein Beispiel ist der Schulbetrieb: Gerade in Klassenräumen, wo viele Schüler über längere Zeit auf begrenztem Raum frische Luft verbrauchen, stellt sich die Frage, welche Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus über die bereits bekannten Hygienemaßnahmen hinaus getroffen werden können. Hier setzt die vom Umwelt-Campus Birkenfeld für Schüler entwickelte Anleitung für den Bau von CO2-Warnampeln an. Die Ampeln zeigen auf einem Display mit verschiedenen Farben an, wie hoch die CO2 Konzentration im Klassenraum ist. Hierbei werden zwar keine Viren in der Raumluft erkannt, anhand der CO2 Konzentration kann man jedoch erkennen, wie frisch die im Klassenzimmer vorhandene Luft ist und wann der richtige Zeitpunkt zum Lüften ist. Auf diese Weise wird der Verbreitung von Viren vorgebeugt.

Bei unverbrauchter frischer Luft zeigt das Warnsystem noch eine Konzentration im grünem Bereich von 400 ppm CO2 (Parts per Million, entspricht einem Prozent von einem Prozent von einem Prozent) an. Steigt dieser Wert auf über 1000 ppm, wechselt die Ampel in den gelben Bereich und erinnert Schüler und Lehrer daran, dass jetzt gelüftet werden sollte. Bei 2000 ppm geht die Ampel in den roten Bereich über.

Dabei gibt das Gerät nicht nur Aufschluss darüber, wann, sondern auch wie lange gelüftet werden muss. Bei geöffneten Fenstern und Türen können die Schüler mitverfolgen, wie die Ampel innerhalb weniger Minuten vom gelben in den grünen Bereich wechselt, was dazu beiträgt, nicht zu viel kalte Luft durch zu langes Lüften in die Klassenräume zu lassen und dadurch Energie zu verschwenden.

Überzeugt hat das Konzept auch Innenminister Klaus Boullion, der über sein Ministerium eine Million Euro für die Ausstattung aller saarländischen Schulen und Kindertagesstätten mit CO2-Ampeln zur Verfügung stellt. Die Brücke zwischen den CO2-Warnmeldern und handwerklichen Tätigkeiten schlägt die Kampagne „Hände hoch fürs Handwerk“ des Ausbildungs- und Fortbildungsförderverein e.V. aus dem Landkreis St. Wendel und der Handwerkskammer des Saarlandes. Im Rahmen der Kampagne wurden die CO2-Ampeln und die dazu entwickelte Unterrichtseinheit Anfang Oktober 2020 in der Gemeinschaftsschule Türkismühle vorgestellt. Durch den Eigenbau nach Anleitung von Prof. Dr. Golmer von der Internet of Things Werkstatt des Umwelt-Campus können die Schüler nicht nur ihr erlerntes Schulwissen aus den Fächern Mathematik, Informatik und Technik anwenden, sondern auch ihre handwerklichen Fähigkeiten testen. Zusammen mit Handwerksbetrieben aus der Region fertigen die Schüler eigene Rahmen aus Holz oder Metall an und erhalten dadurch Einblicke ins Handwerk und wertvolle Kontakte zu Betrieben. An der Gemeinschaftsschule in Türkismühle engagiert sich hierbei Aron Kiefer von der Schreinerei Kiefer, der die Schüler und Lehrerin Sabrina Brixius beim Eigenbau der Warnmelder unterstützt. Ergänzt wird die Unterrichtseinheit durch den Besuch der Schüler beim beteiligten Handwerksbetrieb und die Vorstellung der verschiedenen Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten im Handwerk durch die Handwerkskammer des Saarlandes (HWK). Neben Handwerksunternehmen aus dem Schreiner- und Metallbauhandwerk können auch Elektrobetriebe beim Eigenbau der Melder unterstützen.

„Die Ampeln leisten nicht nur einen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie, sondern ermöglichen den Schülern auf Grundlage praktischer Erfahrungen und Erprobung der eigenen handwerklichen Fähigkeiten einen wertvollen Einblick in Handwerksberufe“, betont der Geschäftsführer der Saar-Lor-Lux Umweltzentrum GmbH Hans-Ulrich-Thalhofer.

Ansprechpartner für die Kampagne „Hände hoch fürs Handwerk“ im Saar-Lor-Lux Umweltzentrum ist Simon Spath, Tel.: 0681 – 5809210, E-Mail: s.spath@hwk-saarland.de.